Meine Tochter hat zwar noch ein Jahr Zeit, aber bei einigen Freundinnen ist es jetzt soweit. Der erste Schultag naht – im Gepäck hat er den Ernst des Lebens. Und diesen versüßt man doch am besten mit einer riesigen, prall gefüllten Schultüte – auch Zuckertüte genannt. Über Generationen hinweg zeigen Einschulfotos von Müttern, Omas und Uropas das Gleiche: Ein leicht verunsichert blickendes Kind mit Schulranzen auf dem Rücken und einer Tüte in der Hand. Denn schon Anfang des 19. Jahrhunderts kamen thüringische i-Dötzchen in den Genuss. Im 20. Jahrhundert breitete sich die schöne Tradition aus und besteht bis heute.
Nun kann man natürlich Schultüten in allen Varianten und mit den angesagten Lieblingsmotiven der Kinder kaufen. Die Bandbreite ist riesig und reicht vom Lillifee-Exemplar bis zur BVB-Fantüte. Wer gerne bastelt, kann die Schultüte aber auch selbst fertigen und verzieren. Dazu habe ich eine Anleitung für Euch zusammengestellt.
Schultüte aus Tonkarton selbst basteln
Ihr braucht:
- einen großen Bogen Tonkarton in der gewünschten Grundfarbe, also blau für Unterwasserwelt, Rot für Feuerwehr, Grün für Fußball und so weiter.
- passendes Krepppapier oder bunten Stoff
- Filz
- verschiedene farbige Papiere
- Streudeko, Sticker usw.
- ein schönes Bastelband
- Schere
- Bleistift, Filzschreiber
- Schnur
- Bastelkleber
- Doppelklebeband
Optional:
- Stempel und Stempelkissen
- Maskingtape
Der Tütenrohling
Legt den Tonkartonbogen quer vor Euch auf den Tisch. Mit der Schnur messt Ihr die kürzere Seite des Rechtecks ab. Gebt etwa drei Zentimeter hinzu. Dann knotet Ihr das eine Schnurende um einen Bleistift und fixiert das andere Ende mit dem Zeigefinger auf der linken unteren Ecke des Tonpapiers. Strafft die Schnur und fahrt mit dem Bleistift wie mit einem Zirkel über das Papier. Der Bogen der dabei entsteht, ist die Schnittkante. Schneidet nun die Tüte entlang der Bleistiftlinie aus.
Rollt das Papier nun so zusammen, dass die äußeren Kanten leicht überlappen. Achtet darauf, dass unten an der Spitze kein Loch entsteht. Klebt nun die Kanten mit Doppelklebeband übereinander, das hält sofort und nachhaltig. Es empfiehlt sich die Tütenspitze mit Filz zu verstärken. Dabei nutzt Ihr wieder Stift und Schnur und zeichnet die Tütenform noch einmal in klein nach. Die kleine Tüte wickelt Ihr um die Spitze und fixiert sie mit Doppelklebeband. Fertig ist der Rohling.
Alternativ könnt Ihr natürlich auch im Bastelgeschäft einen Tütenrohling kaufen. Hat den Vorteil, dass die Tüte etwas stabiler wird und den Nachteil, dass sie dann eben nicht komplett „Selfmade“ ist.
Der Kragen
Zu einer Schultüte gehört natürlich auch ein hübscher „Kragen“, also der Stoff oder das Krepppapier, das oben mit einem Band zugebunden wird. Schneidet Euch einen „Schal“ aus dem Stoff oder dem Krepppapier. Er sollte mindestens 35 Zentimeter breit sein, damit man ihn später locker zubinden kann. Die Länge ergibt sich aus dem Umfang der Tütenöffnung. Klebt das Papier oder den Stoff mit Doppelklebeband an der Innenseite der Tütenöffnung rundherum fest. Mit einem Papierstreifen oder Maskingtape verstärkt Ihr den oberen Tütenrand auf der Außenseite noch etwas.
Die Deko
Nun kommt der schönste Teil: die Deko. Vielleicht hat das Kind einen besonderen Wunsch oder ist glühender Fan von „Frozen“ und Co. Dann könnt Ihr das Thema einfach aufgreifen. Bilder gibt es en masse im Internet zu finden: Eisköniginnen, Drachen, Einhörner, Minions, Luftballons, Blumen, Piraten und vieles mehr. Diese könnt Ihr ausdrucken und aufkleben. Oder Ihr besorgt Euch passende Sticker. Weil Einhörner für Mädels immer gehen, habe ich mich für eine Einhornschultüte entschieden. Dazu habe ich ein Ausmalbild als Vorlage genommen, das Fabelwesen aus Tonpapier nachgebaut und zusammen mit hübschem Bastelpapier und einigen Glitzersternen aufgeklebt.
Sehr persönlich wird die Schultüte durch den Namenszug. Einfach Buchstaben aus buntem Papier ausschneiden und aufkleben. Alternativ kann man auch stempeln. Das Ganze mit Glitter, Bändern, selbstklebenden Bordüren oder Dekosteinchen verzieren. Und fertig ist die superindividuelle, selbstgemachte Schultüte.
Die Füllung der Schultüte
Also fast. Denn es fehlt noch die Füllung. Die sollte ein Mix aus hübschen Schreibwaren, Süßem und sonstigen Kleinigkeiten sein, die den Schulalltag erleichtern, verschönern und sicherer machen.
Hier meine Top Ten Nonfood:
- Schreibset mit hübschem Motiv (Lineal, Radiergummi, Stift, Spitzer, Blöckchen)
- Trinkflasche und Brotdose
- Reflektor für den Schulranzen
- Armbanduhr
- Pixibuch-Set „Willkommen in der Schule“
- Glücksbringer (Schlüsselanhänger, Kuscheltier, Buttons)
- Bunte Namens- oder Adressaufkleber
- Playmobil Special Plus – kleine Sets mit vielen Themen
- Ein Büchlein für Fotos und Erinnerungen an die Einschulung
- Passender Locher und Tacker
Und natürlich dürfen süße Sachen auch nicht fehlen:
- Gummibärchen
- Brausepulver
- Traubenzucker
- Schleckmuscheln
- Mini-Schokoriegel
- Schokokäfer
- Ein Päckchen mit Schokolinsen
- Trockenobst
- Nüsse
- Apfelringe
Nach dem Befüllen bindet ihr die Tüte mit einer hübschen Schleife zu. Viel Spaß und einen tollen Schulanfang wünscht
Eure Nina

Gast-Blogger

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