Babyschwimmen gehört zu den Trends, die ein großer Teil der jungen Eltern begeistert mitmacht. Lest in diesem Beitrag, welche Effekte ihr euch von der frühen Wassergymnastik für euren Nachwuchs versprechen könnt! Und erfahrt mehr darüber, weshalb manche Kritiker beim Babyschwimmen auch Risiken sehen!
Babyschwimmen: Wie ein kleiner Fisch im Wasser
Babyschwimmen ist groß im Trend. Viele Kurse sind auf Monate im Voraus ausgebucht. Scheinbar kennen viele Mütter und Väter nichts Schöneres, als mit dem Nachwuchs baden zu gehen. Seit den 70ern gibt es die spezielle Form der Kleinkindergymnastik für Babys zwischen 3 und 18 Monaten.
Anders, als der Name suggeriert, geht es nicht um richtiges Schwimmen, sondern um angeleitetes Planschen, Schweben und Tauchen. Ursprung des Babyschwimmens ist der Wunsch, den frisch angekommenen Erdenbürgern eine Umgebung zu schenken, die sie an neun wohlige Monate in Mamas Bauch erinnert. Schließlich haben sie bis dahin den größten Teil des Lebens im Wasser verbracht. Viele Kinder genießen es, sich in geeigneter Umgebung eine Zeit lang wieder so zu fühlen, wie ein noch nicht ganz neugeborenes Kind.
Aus der Zeit in der wassergefüllten Fruchtblase stammt der „Tauchreflex“, der die Babys davor bewahrt, unter Wasser Atem zu holen. Auch deshalb bewegen sich viele Kleinkinder erstaunlich natürlich, fast wie ein kleiner Fisch im Wasser. Hier gibt es aber auch Anlass zu erhöhter Aufmerksamkeit. Der Atemschutzreflex verliert sich in den ersten Lebensmonaten unterschiedlich schnell. Es wäre also mindestens ein gemeiner Schreck, wenn Eltern sich einmal zu oft auf die angeborene Schutzfunktion verlassen würden. Volle Aufmerksamkeit und genaue Beobachtung eurer kleinen Bademäuse sind beim Babyschwimmen eine Selbstverständlichkeit.
Dann kann Babyschwimmen tatsächlich sehr schöne und wertvolle Reize für die frühkindliche Entwicklung beitragen. Erlebnisse in Schwerelosigkeit, die an Land nicht zu haben sind. Aus der ungewöhnlichen Wirkung des Körpergewichts im Wasser resultieren neue motorische Wahrnehmungen und die Kinder spüren ungeahnte Bewegungsmöglichkeiten. Das fasziniert und macht neugierig auf weitere Experimente an Land. Auch der taktile Reiz, ganz vom warmen, weichen Wasser eingehüllt zu sein, wird wohlwollend in den wachsenden Erfahrungsschatz aufgenommen.
Der Wechsel von nass zu trocken und warm zu kalt stimuliert das Immunsystem. Und zum ungewöhnlichen Spiel gehört natürlich auch die begeistert genossene Nähe zu Mama oder Papa. Klar, Kinder werden auch ohne Babyschwimmen groß, stark und schlau. Aber es gibt eigentlich keinen Grund, auf den Spaß zu verzichten.
Ein tiefenentspannter Genuss in der passenden Umgebung
Einige Voraussetzungen müssen allerdings erfüllt sein, damit das Babyschwimmen für alle Beteiligten ein Gewinn wird und für niemanden zum Stress. Zuerst braucht es die richtige Umgebung. Für die meisten Geschmäcker ideal sind richtig warmes Wasser und über 25 °C Umgebungstemperatur. Je kleiner die Würmchen, desto wärmer sollte das Wasser sein. Hier zeigt sich auch die Qualität eines Kursangebots.
Geeignete Becken gibt es in vielen spezialisierten Sport- und Gesundheitseinrichtungen. Eine sterile Sportschwimmhalle mit kühlem Wasser ist nicht unbedingt erste Wahl. Steht kein anderer Ort für einen Kurs zu Verfügung, dann müssen die Eltern auf alle Fälle für kuschlige und gemütliche Aufwärmwäsche sorgen. Auch für die Eltern sollte die Umgebung entspannt und angenehm sein, sonst überträgt sich Anspannung leicht auf die Kleinen und das ist das Gegenteil dessen, worum es beim Babyschwimmen eigentlich gehen soll.
Zum Babyschwimmen gehört Ruhe und Gelassenheit. Das ist das genießerische Bewegungsgefühl, das sich im Wasser einstellt. Die Kleinen haben partout keine Lust oder große Angst? Sie fangen schon mit der Fußzehe im Wasser an zu weinen? Dann lasst ihnen ganz viel Zeit. Überfordert die Kinder nicht mit fremden Eindrücken. Und wenn es nicht passt, dann erzwingt es nicht! Ins Wasser gehen die Kinder früh genug. Dasselbe gilt, wenn der Alltag gerade sehr vollgepackt ist und die Fahrt zum Kurs nur Stress bedeuten würde. Dann macht lieber eine ausgedehnte Kuschelsession. Auf Mamas entspanntem Bauch bekommen die Würmchen viel mehr Wertvolles mit, als auf ihren angespannten Armen im warmen Wasser.
Am Becken angekommen, macht zuerst die Zehen nass. Ein erfahrener Kursleiter nimmt Eltern und Kinder von Anfang an behutsam und spielerisch mit. Bis die Babys dann auf den Händen von Eltern oder Großeltern sachte durchs Wasser gleiten. Die Kür ist erreicht, wenn die ganz Kleinen vom Tauchreflex geschützt schwerelos unter Wasser paddeln. Das ist für viele Kinder ein ganz großer Genuss, aber nicht unbedingt jedermanns Sache. Bei meinen Neffen gibt es diese schönen Unterwasserfotos auch nur von einem. Der andere hatte schlichtweg keine Lust auf die seltsame Planscherei. Und er ist trotzdem ein cleverer und kraftstrotzender Kerl geworden.
Als Ausstattung reichen zwei oder drei große, kuschlige Handtücher und gern das Babyhandtuch mit Kapuze. Spielzeug oder ähnliches ist beim Babyschwimmen fehl am Platz. Dasselbe gilt für Schwimmhilfen jeder Form. Schwimmen lernen die meisten Kinder frühestens mit 4 bis 5 Jahren.
Zu Risiken und Nebenwirkungen…
Wie bei allen Themen, in denen es um die Gesundheit von Kleinkindern geht, kursieren zum Babyschwimmen viele Studien, Kommentare und teils auch Warnungen und Befürchtungen. So belegt die eine Studie ein erhöhtes Risiko für Virusinfektionen und Erkältungen, während die andere das genaue Gegenteil beweist und eine klare Stärkung des Immunsystems erkennt. Bei Fragen aller Art ist daher der Kinderarzt immer der beste Ansprechpartner.
Einen gesundheitlichen Aspekt solltet Ihr auf jeden Fall beachten, wenn das Babyschwimmen in einem Becken mit gechlortem Wasser stattfindet. Chlor schützt zuverlässig vor Keimen und Infektionen. Kinder, die unter Allergien leiden oder bei denen ein erhöhtes Allergierisiko gegeben sein könnte, sollten Chlorwasser lieber meiden. Die Verbindung, die den typischen Chlorgeruch in den Schwimmhallen erzeugt, kann in solchen Fällen allergieverstärkend wirken.
Natürlich schlucken Kinder beim Babyschwimmen auch Wasser. Und wenn eins der Kinder gerade infektiös ist, besteht trotz Chlor eine höhere Gefahr für alle, sich mit Magen- und Darmviren anzustecken. Aus diesem Grund versteht es sich von selbst, auch nach einer überstandenen Magen-Darm-Infektion den anderen Teilnehmern zwei Wochen Pause einzulegen. Solange dauert es, bis keine Viren mehr abgegeben werden.
Manchmal wird über diese Aspekte sehr erregt diskutiert und es gerät völlig in Vergessenheit, dass die meisten Kinder das Babyschwimmen einfach nur genießen. Wir möchten euch nahelegen, ohne Aufregung und unvoreingenommen an das Thema heranzugehen. Wenn es sich für Eltern und Kind herrlich entspannt und toll anfühlt, dürft ihr davon ausgehen, dass die günstigen Effekte alle Risiken bei weitem überwiegen.

Gast-Blogger

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