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Familie Baby Kind & Meer

Interview mit der Bloggerin von Baby, Kind & Meer

Mari ist Mama, Ehefrau und Bloggerin. In ihrem Blog „Baby, Kind & Meer“ erfahrt ihr viel über ihr Leben mit und in ihrer Familie. Da Mari regelmäßig auch für uns schreibt, möchten wir euch diese fröhliche Frau gerne einmal vorstellen. Erfahrt mehr über Mari in unserem Interview.

Mari (2)Stellst du dich und deine kleine Familie einmal bitte vor.

Hallo! Ich bin Mari (28) und lebe mit meiner tollen Familie in Schönberg an der Ostsee. Zu meiner Familie gehören mein Mann Micha (31), meine beiden Töchter Lilli (6) und Lotte (3) und mein kleiner Sohn Tom (10 Monate).

Wie bist du zum Bloggen gekommen?

Ich habe mein Leben lang geschrieben. Dann wurde ich Mama und fand immer weniger Zeit dafür, ganze Bücher zu schreiben. Nach der Geburt unserer ersten Tochter setzte ich mich noch abends hin und hatte genug Kraft und Ausdauer, um zwei weitere Romane zu schreiben. Doch als ich zum zweiten Mal Mutter wurde, fehlte es vorn und hinten an Zeit. Ich wollte trotzdem weiterschreiben, schaffte es aber nicht mehr, hunderte von zusammenhängenden Seiten für einen Roman zu Papier zu bringen. Deshalb entschied ich mich für das Bloggen und vereinte damit all meine Hobbys und Leidenschaften: das Schreiben, das Kreativsein, das Fotografieren und das Mamasein.

Wie lange bloggst du schon?

Baby, Kind & Meer ging am 1. Juli 2012 online. Da ich von Anfang an nahezu täglich blogge, kommt es mir aber schon wesentlich länger vor – im positiven Sinne. =)

Worüber bloggst du?

Über alles, was mir in den Sinn kommt. Ich liebe es, neue Produkte zu entdecken und vorzustellen. Und ich habe ein großes Faible für Kinderkleidung! Außerdem schreibe ich über unsere Familienwochenenden, über meine Schwangerschaften und Geburten, meine Erfahrungen als Mama, über unseren Hausbau, über Geburtstage und Urlaube, über besondere Anlässe und persönliche Gedanken, über leckere Rezepte und kreative Bastelideen.

Was macht dir am meisten Spaß?

Am Bloggen oder generell? Im normalen Alltag verbringe ich am liebsten Zeit mit meiner Familie. Da ich sehr viel arbeite, ist mir die wertvolle Zeit mit meinen Kindern sehr wichtig. Ich versuche immer, den Alltag meiner Kinder fantasievoll und kreativ zu gestalten – und mit ganz viel Liebe. Am Bloggen habe ich am meisten Spaß an der Fotografie. Ich liebe es, Produkte oder Personen in Szene zu setzen bzw. mit viel Geduld „auf der Lauer“ zu sein, um den perfekten Moment für ein Foto abzupassen.

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Was magst du überhaupt nicht?

Ich mag keinen Streit, keine Kälte und keine Pilze. Und was das Bloggen betrifft: Daran mag ich einfach alles, aber es gibt trotzdem auch ein paar wenige negative Seiten. Dazu zählen zum Beispiel unsachliche Kommentare von anonymen Lesern. Ich weiß, dass man lernen muss, damit umzugehen, aber daran gewöhnen wird man sich vermutlich nie.

Wie viel Zeit verbringst du mit deinem Blog?

Mein Blog ist mein Vollzeitjob. Um ihn und die dazugehörigen Social Media-Kanäle zu pflegen, arbeite ich täglich mindestens 8 Stunden, meist aber eher 10-12 Stunden am Blog. Mein Mann hilft mir in vielen Dingen, weil es für mich kaum noch machbar ist, alles allein zu stemmen.

Welche Blogs liest du gerne?

Ich bin ganz ehrlich: Ich schaffe es kaum noch, andere Blogs zu lesen, was total schade ist, denn ich liebe andere Blogs. Ich lese gern Löckchenzauber und ich schaue mir gern die Videos von Mellis Blog und Natürlich Anna an.

Mari

Was meinst du wohin geht das Blogging?

Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre weiterbloggen kann und nie den Spaß an der Sache verliere. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir irgendwann noch mehr Unterstützung suche bzw. suchen muss. Vielleicht jemanden, der tolle Torten backen kann. Zum Beispiel. Ich habe viele Ideen. Ich denke, als Blog muss man mit der Zeit gehen und darf nicht stagnieren. Man sollte sich immer weiterentwickeln, damit es nie langweilig wird.

Wie siehst du es, dass es mittlerweile so viele Blogger gibt und wie glaubst du, schafft man es dennoch treue Leser für sich zu gewinnen?

Ich finde es toll, dass immer mehr Menschen den Entschluss fassen, einen Blog zu starten. Dazu gehören auch eine Portion Mut und viel Durchhaltevermögen. Am schönsten finde ich es, wenn man über Blogs stolpert, die ganz eigene Konzepte entwickelt haben und sich aus der Masse abheben. Das können noch so kleine Blogs sein, den folge ich dann gerne. Um Leser zu gewinnen muss man vor allem authentisch bleiben und nur über die Dinge schreiben, die einem wirklich liegen. Außerdem darf man nie vergessen, dass es die Leser sind, die einen großen Teil zum Erfolg beitragen. Und deshalb sollte man sie schätzen und seine Leserschaft pflegen. Dazu gehört zum Beispiel, greifbar zu sein und wichtige Fragen und E-Mails zu beantworten.

Vielen Dank für das nette Interview, Mari!

Vtech – Wolfgang Höger & die technischen Lieblinge

Spielwaren-Experte Wolfgang Höger über die Trendmarke „Vtech“

Im vierten Teil unseres exklusiven Interviews mit dem Zentral-Einkäufer für den Bereich Spielwaren bei Kaufhof, Wolfgang Höger, geht es um die Marke „Vtech“. Was macht Vtech-Produkte sowohl bei Eltern als auch bei Kindern so beliebt? Und auf was sollte beim Umgang mit ihnen geachtet werden? Hier die Meinung des Experten:

Vtech gehörte letztes Jahr zu den Top 10-Spielwarenherstellern. Zu Recht?

Vtech KidizoomJa, auf jeden Fall. Vtech hat sich auf die Fahne geschrieben, das Kind in seinem Entwicklungsprozess zu begleiten. Das fängt bei den Produkten für die ganz kleinen Kinder an: Die blinkenden, sprechenden und singenden „Tut Tut“-Flitzerwagen helfen Kleinkindern auf spielerische Weise die eigene Motorik und Sensorik kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Dann gibt es auch Spielzeug für ältere Kinder wie z.B. die Vtech Kidizoom Digitalkamera. Hier hat sich Vtech viele Gedanken gemacht, eine Kamera zu entwickeln, die exakt auf Kinder zugeschnitten ist. Sie liegt Kindern genau richtig in der Hand und ist auf die Funktionen beschränkt, die für kindgerecht  und nachvollziehbar sind.

Der Erfolg von Vtech beruht vor allem auf dem Vertrauen der Eltern in die Marke. Jeder Papa und jede Mama weiß, dass Vtech-Produkte verlässlich und pädagogisch wertvoll sind. Das können sie bedenkenlos ihren Kindern schenken. Vtech versucht zudem bewusst die Entwicklung des Kindes zu begleiten. Kinder werden immer früher reif und werden auch besser von den Eltern trainiert. Kaum ein Kind kann nicht lesen, wenn es in die Schule kommt. Darauf stellt sich Vtech ein und nun gehen die Kinder eben mit einer eigenen Kamera in die Schule.

Was fasziniert Kinder Ihrer Meinung nach an dieser Kamera?

Das ist ähnlich wie beim Handy: Es geht zunächst vor allem darum, eine eigenen Kamera zu haben. Und dann auch noch eine, die in den Augen der Kinder cool ist. Kinder, die z.B. durch die Fernsehwerbung auf die Kamera aufmerksam werden, sagen sich: „Wow, das ist eine coole Kamera. Die möchte ich haben. Und nur diese ist die Richtige.“ Das fasziniert Kinder. Hier sieht man den Einfluss der Medien – im positiven Sinne.

(c) Galeria Kaufhof

Wieviel Pädagogik steckt hinter solch einem Produkt?

Soweit ich das einschätzen kann, sehr viel. Denn es stecken einfach so viele spielerisch-kreative Elemente in diesen Produkten. Beim Umgang mit den Vtech-Spielwaren ist sehr viel Kreativität gefragt. Und das entwickelt wiederum das Gehirn des Kindes weiter.

Werden Kinderprodukte heutzutage erwachsener?

Kinderprodukte müssen vor allem eins sein: cool. Und ein Teil von „cool“ ist, dass sie erwachsener werden. Das passiert meist durch den Style der Produkte. Die Kinderkamera muss vom Aussehen mit Papas Kamera mithalten können. Nur eins darf sie nicht sein: langweilig. Silberfarben geht hier gar nicht – die muss für die Mädchen schon Knallpink sein.

Für welches Alter würden Sie die Kamera von Vtech empfehlen? Worauf muss man hier achten?

Es gibt natürlich für all diese Produkte eine Altersempfehlung. Hier liegt sie bei 4 -10 Jahren. Ich sage jedoch auch immer, dass jedes Kind anders ist und die Eltern hier eine ganz große Verantwortung haben. Es gibt Kinder, die sind mit 3 schon fit da drin, und es gibt Andere, die vielleicht erst mit 6 dafür geeignet sind. Eltern sollten das beim Kauf immer berücksichtigen.

Es gibt  auch Kinder-Tablets von Vtech. Dazu hat Vtech eine Studie über „Kinder und Digitale Medien“ durchgeführt. Hierbei kam heraus, dass die Hälfte aller befragten Eltern unsicher war, ob durch das Tablet Zusatzkosten verursacht werden und ob das Kind beim Surfen mit  jungendgefährdenden Inhalten in Berührung kommen kann. Sind diese Bedenken berechtigt und wie geht man damit um?Vtech Storio2

Natürlich sind diese Bedenken berechtigt. Wir erfahren täglich aus den Medien, was alles passiert und passieren kann, wenn Kinder freien Zugang zum Internet haben. Bei Vtech-Produkten ist der Internetzugang natürlich begrenzt. Das Internet ist nur zugänglich, wenn man sich anmeldet und wenn man sich gewisse Freigaben erteilen lässt. Und das geht nur über die Eltern. Hier haben die Eltern also gewisse Sicherheiten. Darum ist es auch sehr wichtig, Kinder von früh an beim Umgang mit diesen technischen Produkten zu begleiten.

Kommen Spielwaren irgendwann nicht mehr ohne Technik aus?

Hoffentlich kommen sie ohne Technik aus. Also wenn es in Zukunft nur noch Teddybären gibt, die irgendeine Technik-Funktion haben und nicht nur zum Kuscheln da sind, würde ich mir über meinen Job Gedanken machen. Es wird sicher ein schöner und ansprechender Mix aus interessanten technischen Spielwaren und den technikfreien Klassikern, die ebenfalls weiterentwickelt werden.

Herr Höger, wir danken Ihnen sehr für das spannende Interview!

Weitere Infos zu unserem Spielwaren-Experten Wolfgang Höger erfährst Du in diesem Interview.

Teddybären – Wolfgang Höger erklärt ihre Faszination

Teddybären – die wahrscheinlich beliebteste Spielware der Welt

Als Zentral-Einkäufer für den Bereich Spielwaren bei Kaufhof kennt Wolfgang Höger die deutsche und internationale Spielwarenwelt wie seine Westentasche. Was Trend wird und was nicht, liegt häufig auch in seiner Hand. Ein Hype, der weder bei Groß noch Klein jemals abreißen wird, ist die Begeisterung für Teddybären.

Was macht die große Faszination für Teddybären aus?

Das ist eine gute Frage. Ich glaube, dass mit der großen Vielfalt an Teddybären durch Steiff und Teddy automatisch etwas ganz Niedliches entstanden ist. Und zwar so weit, dass Kinder in den Zoo gehen und denken, der Bär ist ein ganz liebes, tollpatschiges Tier. Dieses Denken hat sich  über Generationen verfestigt. Kein Kind darf heute ohne einen Teddybären groß werden.

(c) Galeria KaufhofWas verbinden Kinder mit der Figur des Bären?

Ich glaube, es hat weniger mit der Figur des Bären an sich zu tun, sondern es ist einfach das erste Plüschtier, das Kinder in ihrem jungen Leben zu Gesicht bekommen. Damit werden sie groß. Der Bär ist somit immer etwas Besonderes. Ich weiß noch genau, als ich meinen ersten Teddy bekommen habe: Ich war ich begeistert. Endlich konnte ich mich Nachts in etwas reinkuscheln, wenn ich Angst  im Dunkeln hatte. Er war seit Beginn meines Lebens mein Begleiter – mein Lieblingsbär. Wenn Sie heute Erwachsene fragen, was Sie noch aus Ihrer Kindheit behalten haben, dann ist es meistens der Teddybär.

Welcher Bär ist beliebter: Der weiche und kuschelige oder der mit Gelenken?

Die Kinder mögen natürlich immer das Weiche und Kuschelige. Teddys mit Gelenken oder Sprechfunktionen interessieren eher die Älteren. Der Umgang mit einem Teddybär funktioniert bei Kindern eher auf der emotionalen Ebene. Und das geht mit einem niedlichen, kuscheligen Teddy einfach besser als mit einem Funktionsteddy. Der Kuschelteddy macht alles mit und er spricht auch mit mir. Und zwar genau das, was ich gerade möchte und mir vorstelle. Ein solcher Teddy ist viel beweglicher als die funktionale Variante. Angeregt durch meine eigene Fantasie.

(c) Steiff

Wie wichtig sind Teddybären und Kuscheltiere allgemein für die Entwicklung von Kindern?

Stofftiere sind für Kinder in allererster Linie Beschützer und Freunde. Ihnen kann ich etwas anvertrauen, was ich sonst niemanden anvertrauen kann. Bei ihnen kann ich mich auch mal ausheulen. Uns erreichen immer wieder herzzerreißende Geschichten. Eine besorgte Mutter schrieb uns neulich, ihr Kind habe seinen Lieblingsteddybären verloren und könne daher nächtelang nicht mehr schlafen. Sie schickte uns ein Foto des Kuscheltiers und fragte, ob wir ihr helfen könnten. Wir haben daraufhin den gesuchten Bären besorgt und ihn zum Kind geschickt. Dann kam der Brief des Kindes zurück: „Lieber Onkel Rudi, du bist der liebste Onkel der Welt, weil du mir meinen Freund Petzi wieder gebracht hast.“ Allein diese Geschichte zeigt schon die Verbindung zu den Kuscheltieren. Wir empfehlen jedem Elternteil daher auch immer ein Ersatzkuscheltier zu kaufen.

Inwiefern lernen Kinder durch die Beziehung zum (c) SteiffKuscheltier soziale Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein?

Das lässt sich ganz gut an einem Beispiel erklären: Das Kind geht Abends ins Bett. Wer wird zuerst zugedeckt: Der Bär oder das Kind selber? Die Antwort kann sich hier wohl jeder selber denken. Genau dieses Verhalten zeigt die erlernte soziale Kompetenz. Und der Lieblingsbär wird noch viel behutsamer zugedeckt als der Ersatzbär. Der muss vielleicht sogar draußen schlafen. (lacht)

Haben Sie Tipps für die Pflege von Kuscheltieren?

Zunächst einmal sollte man keine Angst vor schmuddeligen Kuscheltieren haben. Auch wenn sie etwas schmutzig  aussehen, sind sie noch lange nicht hygienisch bedenklich. Man kann sie auch problemlos waschen, selbst wenn es nicht explizit drauf steht. Nur heiß waschen sollte man sie nicht, damit die Nähte nicht beschädigt werden. Auch von dem Tipp, Kuscheltiere ins Eisfach zu legen, rate ich persönlich ab. Das tut den kuscheligen Freunden auch nicht wirklich gut.

Muss ich mein Kind von seinem geliebten Teddybären entwöhnen?

Ich bin kein Pädagoge und kann daher nur folgendes dazu sagen: Was ist schlimm daran, wenn eine junge Frau heute noch einen Teddybären auf Ihrem Bett sitzen hat? Oder nehmen Sie das Beispiel meiner Tante im Altenheim: In Ihrem Bett hat sie immer noch ihren geliebten Teddybär von damals bei sich. Denn die Beziehung zu dem Teddy ist ihr sehr wichtig. Ich weiß gar nicht, ob es gut wäre, das zu entwöhnen.

(c) SteiffWorauf sollte ich beim Kauf eines Kuscheltiers achten?

Zum einen sollte man auf die Hinweisschilder achten: Ist das Kuscheltier geprüft und sicher? Zum anderen sollte man sich auf sein Gefühl verlassen. Wenn ich ein Plüschtier kaufe, halte ich es immer zuerst an meine Wange. Dadurch spüre ich, ob es weich ist oder wie es sich generell anfühlt. Ich nenne das den „Höger-Test“. Das empfehle ich auch jedem Elternteil: Nehmen Sie es in die Hand, berühren Sie es, entwickeln Sie ein Gefühl dafür. Dann wissen Sie, ob Sie es Ihrem Kind geben möchten oder nicht. Alle Plüschtiere bei uns im Kaufhof haben dieses Feeling, auch „Bob der Bär“. Denn bei allen habe ich höchstpersönlich den „Höger Test“ gemacht (lacht).

Was sollte man tun, wenn ein Teddybär verloren geht?

Kommen Sie einfach bei uns vorbei. Wir haben aber auch schon für besorgte Mütter einen Bären wieder bauen lassen. Denn es kann für ein Kind in einem gewissen Alter schlimme Folgen haben, wenn es sein Kuscheltier von heute auf morgen einfach verliert.

Herr Höger, wir danken Ihnen sehr für das spannende Interview!

Weitere Infos zu unserem Spielwaren-Experten Wolfgang Höger erfährst Du in diesem Interview.

Smoby Toys – Wolfgang Höger erklärt die Faszination

Smoby Toys – Was fasziniert Kinder an den Outdoor-Spielsachen am meisten?

Gerade die Schulung von Rollenspielen bei Kindern ist Smoby ein Anliegen. Wie wichtig ist ein spielerisch nachgeahmtes Rollenverhalten bei Kindern?

Smoby-HausRollenspiele sind wichtig. Das hängt vor allem mit dem Kopf des Kindes zusammen. Kinder müssen miteinander spielen und gerade emotionale Kinder fühlen sich in einer Rolle sehr wohl, weil sie damit Fantasien ausleben können. Sie entdecken ihre Persönlichkeit und können sich besser entwickeln. Wenn ich mir ein Smoby-Spielhaus wünsche, dann tauche ich in die Welt von Mama ein. Hier kann ich mir dann meine eigene Küche, mein Wohnzimmer usw. bauen. In dieser Rolle erlebe ich das, was ich von Mama und Papa, Onkel und Tante übernehme, und spiele es nach.

Ein weiterer Vorteil dieser Rollenspiele ist: Die Kids merken unterbewusst, ob sie sich gut oder schlecht fühlen. Daran können Eltern auch sofort die soziale Kompetenz Ihrer Kinder erkennen. Das erlebe ich auch immer wieder privat: Meine Großnichten und Großneffen haben Smoby-Spielhäuser. Dort sind jetzt im Sommer immer viele Kinder unterwegs. Und dann erlebe ich Folgendes: Der eine geht rein, macht die Tür zu, die anderen dürften nicht rein. Oder die Nichte geht rein und die Anderen müssen rein, weil sie gerade einen Kuchen gebacken hat. Die eine möchte also Kommunikation und soziale Kontakte, der andere nicht. Was macht man also, wenn die anderen Kinder nicht rein dürfen? Hier sind wieder Mama und Papa gefragt, um erzieherisch einzugreifen. Von daher sind diese Rollenspiele für die soziale Entwicklung der Kinder ganz entscheidend.

(c) Galeria Kaufhof

Die Spielzeuge von Smoby sind auch für Motorik und Bewegung wichtig. Wie steht es um die Sicherheit bei den Spielwaren?

Sicherheit steht bei diesen Spielzeugen an erster Stelle. Jedes Spielzeug, das auf den deutschen Markt kommt, muss nach der „Euronorm 71“ geprüft sein. Die ist sehr streng ausgelegt. Und bei Spielzeug für draußen sind die Sicherheitsanforderungen noch viel höher. Nehmen wir z.B. eine Rutsche. Hier stellen sich Eltern sofort viele Fragen: Aus welchem Material besteht sie? Was passiert, wenn mein Kind damit spielt? Fällt sie leicht um oder nicht? Wie breit sind die Standfüße? Hier muss der Hersteller garantieren, dass sein Produkt sicher ist und allen Anforderungen entspricht.

Die Euronorm ist so ausgelegt, dass ein Kind wirklich drei Stunden an der der Rutsche „lutschen“ kann – kein Scherz –, ohne dass dies schädlich ist. Wenn sich nach zwei Stunden eine Farbsubstanz durch den Speichel löst, fällt diese Rutsche durch den Test und darf nicht verkauft werden. Als ich meinen Job als Chefeinkäufer im Bereich Spielwaren angetreten habe, musste ich schriftlich bestätigen, dass jedes Produkt, das unter der Marke GALERIA Kaufhof auf den Markt kommt, zu 100% getestet ist. Und falls irgendetwas passieren sollte, hafte ich dafür ganz persönlich – und nicht GALERIA Kaufhof. Insofern ist Sicherheit der Kinder, egal ob Innovation oder Trend, das oberste Gebot. Es darf nichts auf den deutschen Markt, dass nicht sicher ist. Das wäre fatal.

Wie erkenne ich als Elternteil, ob das Produkt den Fähigkeiten meines Kindes entspricht?

(c) Galeria KaufhofHier sind zwei Dinge wichtig. Zum einen schaue ich mir die Produktbeschreibung des Herstellers an. In unserem Online-Shop machen wir dies ja sehr intensiv und beschreiben unter anderem für welches Alter das Spielzeug geeignet ist. Zum anderen betrachte ich mein Kind und das Spielzeug. Hier haben die Eltern eine Verantwortung einzuschätzen, wie weit das Produkt den Fähigkeiten ihres Kindes entspricht. Nicht jedes dreijährige Kind ist gleich groß und gleich weit entwickelt.

Wie lange kann mein Kind im Schnitt mit Spielsachen von Smoby spielen?

Das hängt ganz vom Kind ab. Manche Kinder rutschen den ganzen Tag. Andere rutschen nur zweimal, haben Spaß dabei und gehen dann wieder. Beides ist okay. Auch wenn Erwachsene monieren: „Die Rutsche gibt ja nicht viel her außer Hoch- und Runterrutschen.“ Das ist nicht entscheidend! Die Fantasie des Kindes entscheidet, wie hoch der Spielwert eines jeden Spielzeugs ist.

Was müssen Eltern bei Pflege und Haltbarkeit dieser Spielzeuge beachten?

Ganz einfach gesagt: Wenn diese Rutsche draußen stehen bleibt und sie würde nach vier Wochen irgendwelche Rückstände annehmen, hätte der Hersteller etwas falsch gemacht. Die Eltern müssen nur beachten, dass die Rutsche richtig aufgestellt ist. Dafür steht eine Marke wie Smoby, dass so etwas nicht passiert.

Wenn Sie noch mal Kind wären: Welches Smoby-Spielzeug hätten sie gerne?Smoby-Traktor

Es gibt in der Produktpalette von Smoby ja alles Mögliche: vom Dreirad und Traktor bis hin zum Haus und der Rutsche. Da ich vom Land komme, war ich immer schon ein Traktor-Fan. Ein eigener Traktor mit einer Schaufel und einem Anhänger – ich wäre der glücklichste Junge im Dorf!

Können Sie uns einen Vorgeschmack auf die kommenden Smoby-Produkte geben?

Smoby arbeitet gerade an vielen innovativen Weiterentwicklungen seines Sortiments. Nehmen wir z.B. das „MyHouse“ oder das „FriendsHouse“. Hier steht klar das Erlebnis des Kindes im Vordergrund. Also mehr Stockwerke, Spitzdach statt Flachdach, mehr Fenster, mehr Zubehör usw. Der Trend geht somit weg vom Standard-Reihenhaus hin zur großen Villa.

Herr Höger, wir danken Ihnen sehr für das spannende Interview!

Einen spannenden Artikel über die beliebtesten Smoby-Produkte erhalten Sie hier!

Weitere Infos zu unserem Spielwaren-Experten Wolfgang Höger erfährst Du in diesem Interview.

Wolfgang Höger – Der Mann hinter dem breiten Spielwarensortiment

Wolfgang Höger zählt als Zentral-Einkäufer für den Bereich Spielwaren der über 100 Kaufhof-Filialen in Deutschland zu den wichtigsten Personen der deutschen und auch internationalen Spielwarenwelt. Wir haben uns mit dem Spielzeug-Profi unterhalten und interessante Einblicke in den Alltag eines Mannes erhalten, der als „moderner Weihnachtsmann“ mitentscheidet, was für Ihre Kinder an Weihnachten unterm Baum bereit liegt.

(c) Galeria KaufhofWie sind Sie zum Thema Spielwaren gekommen?

Die erste Berührung mit Spielwaren war die Lego-Trommel meiner drei älteren Brüder.

Toll an der Trommel war, dass sie jedes Jahr anders aussah. Denn jedes Jahr gab es eine neue Tapete um die Trommel herum.

Playmobil war zu meiner Zeit leider noch nicht erfunden, denn ich spiele sehr gerne und bin daher der emotionale Typ, der ehrlich gesagt ziemlich schlecht baut. Meine Favoriten waren schon damals Plüschtiere, vor allem Teddybären.

Beruflich war es so, dass ich ursprünglich Abteilungsleiter im Textilbereich war. Später kam die Spielwarenkonfektion dazu. Anschließend war ich dann auch für die Spielwaren verantwortlich. Natürlich hat es mich in die Plüschabteilung gezogen. Das erste was ich getan habe war, in die damalige Filiale einen Plüschdschungel zu bauen. Mit Lianen, Bäumen, Wasser und allem, was zum Dschungel dazugehört. Das wurde schnell zum Anziehungspunkt für die ganze Stadt. Und so hat sich bis heute die Affinität zu Plüsch gehalten.

Sie haben also Ihre Leidenschaft tatsächlich zum Beruf gemacht?

Genau! „Leidenschaft“ ist ein gutes Stichwort, denn die muss einen treiben. Nicht der Beruf an sich, sondern das, was dahinter steckt, muss immer wieder aufs Neue kribbeln und einen somit antreiben. Und das tut es bei mir bis heute – jeden Tag aufs Neue!

Welches Spielzeug würden Sie erfinden, wenn Sie könnten?

Ich habe es bereits gesagt: Ich habe eine große Affinität zu Plüsch. Wenn ich etwas erfinden könnte, dann ein Plüschtier, das sich verwandeln kann: Einen Hase, der zum Bären wird, einen Bär, der zum Schweinchen werden kann, usw.

Gibt es ein Spielzeug, das sie sammeln?

Nein, gibt es nicht. Vor allem, weil ich generell kein Sammler bin. Es ist nicht so, dass ich zuhause ein Zimmer voll mit Spielzeug habe – das habe ich ja beruflich schon. Von daher sind mir diese Kameraden (zeigt auf die Teddybären) zum Spielen viel lieber.

Woran erkennen Sie Trends in der Spielwarenwelt und wie spüren Sie diese auf?

Jedes Jahr werden mir auf der Spielwarenmesse die vermeintlich neusten Trends gezeigt. Aber, wenn mir tausend Produkte gezeigt werden, woher weiß ich dann, welches ein Trend wird? Dafür habe ich folgenden Trick, den ich bis heute anwende: Sobald ich z.B. die neuen Playmobil-Produkte und dazugehörigen Playmobil-Kataloge bekomme, nehme ich sie mit nach Hause. Ich habe zwei Großnichten, die sehr Playmobil-affin sind. Einer von beiden statte ich noch am gleichen Abend einen Besuch ab und lege ihr den Playmobil-Katalog hin. Und dann bin ich auf ihre Hilfe angewiesen: „Such dir was aus. Und das, was du dir aussuchst, bekommst du zu Weihnachten geschenkt – versprochen!“

Dann blättert sie den Katalog durch: von vorne nach hinten und von hinten nach vorne. Große Schule - PlaymobilBeim letzten Mal ist sie immer an einer Stelle hängen geblieben. Damals war die „Schule“ im Playmobil-Sortiment die große Neuheit. Dann habe ich gefragt, was sie haben möchte. Ihre Antwort: „Die Schule!“ „Aber ich habe gehört, letztes Jahr sollte dir das Christkind das ‚Krankenhaus’ bringen, aber das war zu teuer. Also: ‚Schule’ oder ‚Krankenhaus’?“ Da hat sie den Katalog wieder genommen und Krankenhaus und Schule miteinander verglichen. Ihr Fazit: „Die Schule!“

Am nächsten Tag hab ich die Order gesetzt. Und die „Schule“ war in diesem Jahr der absolute Renner. – Denn wer entscheidet sich später für das Produkt? Genau, das Kind.

Zum Thema „Nachhaltigkeit bei Spielwaren“. Wie wichtig ist dieses Thema für Eltern?

Sehr wichtig! Hierzu eine spannende kleine Anekdote: Vor drei Jahren war ich – wie jedes Jahr – in Hongkong auf der Spielwarenmesse unterwegs. Dort hat ein Lieferant ein Produkt namens Hape ausgestellt. „Hape“ klingt nicht sehr Chinesisch, dachte ich mir. Also bin ich hin und habe nachgefragt. „Hape“ kommt von „Peter Hanstein“, ein Deutscher, der sich 1996 in China selbständig gemacht hat. Dort besitzt er eine Holzfabrik, die einen 100% eigenen Energiekreislauf hat. Das gab es so vorher nicht. Mit einem eigenem Klärwerk, einer Möglichkeit der Wärmerückgewinnung und vielem mehr. Von dieser Firma haben wir eine Menge Holzspielzeug mit nach Deutschland genommen.

Zurück zuhause war ich überrascht, denn ich dachte, die Marke kennt hier keiner. Was Dank der Kennzeichnung als recycelbares und nachhaltiges Produkt (ECO heißt die Linie) passiert ist, war nicht zu glauben. Wir haben wahnsinnige Umsätze gemacht. Das heißt der Kunde hat uns verstanden. Und das, obwohl keine großen Markennamen draufstanden.

Auch in anderen Bereichen achten wir enorm auf Nachhaltigkeit, zum Beispiel im Plüschbetrieb. Es wird darauf geachtet, wo die Ware hergestellt wird und ob sie fair produziert wurde. Wurden Rohstoffe verwendet, die man hinterher einem Kreislauf wieder zuführen kann? All diese Kriterien sind ein ganz wichtiges Thema im Spielwaren-Segment. Kein einfaches Thema, denn ein ferngesteuertes Fahrzeug besteht nun mal aus 98 Einzelteilen und Komponenten, die man erst wieder auseinanderbauen muss, um sie dem Kreislauf wieder zuzuführen. Ein Thema, an dem wir definitiv arbeiten.

Was, würden Sie sagen, sind die Klassiker im Spielwarensortiment? Welche Produkte wird es immer geben, was kommt nie aus der Mode?

Kuscheltiere(c) Galeria Kaufhof wird es immer geben. Puppen wird es immer geben, genauso wie Bauklötze. Die Klassiker, die sich jetzt entwickelt haben – also vor allem „Lego“ und „Playmobil“ –, so etwas in dieser Form wird uns auch immer begleiten. Ob es die Marken selber noch geben wird, weiß ich nicht. Aber es wird sicher etwas geben, wo Kinder konstruktiv und auch edukativ etwas gestalten können. Spielwaren, die auch die Fantasie anregen. Jedes Kind hat zwei Gehirnhälften, eine emotional und eine rational veranlagte. Eine ist stärker ausgeprägt als die andere und danach muss sich auch das Spielzeug richten. Ich brauche Spielsachen, die emotional geprägte Kinder ansprechen. Und ich brauche Produkte wie Lego & Co., womit auch der spätere Architekt gefördert wird.

Wie wichtig sind Innovationen in der Spielwarenbranche?

Die Frage ist: Was ist Innovation und wie entsteht sie? Ein Trend wird, was ein Kind nachfragt. Und Kinder werden meist durch das Fernsehen und seine Werbung beeinflusst. Und insofern ist es ganz, ganz wichtig, das zu beobachten. Zu sehen, wie innovativ die deutschen Medien sind und was sich daraus für Produkte und Geschäfte ableiten.

Den Toyaward 2014 haben z.B. der „Freizeitpark“ von Playmobil gewonnen und die Bauklötze von Heros. Gerechtfertigt? Und wenn ja, warum?

Eine nicht ganz einfache Frage, wenn man sie wirklich objektiv beantworten möchte. Denn aus meiner Sicht – und das kann nur subjektiv sein – ist der Award für den „Freizeitpark“ absolut gerechtfertigt. Weil es ein Thema anspricht, an dem Kinder viel Spaß haben und das sie bei Playmobil jetzt nachspielen können. Die Heros Bauklötzchen verfolgen ein neues Steckklotzsystem. Das ist super pädagogisch und daher bewerte ich es als sehr positiv. Man muss als Einkäufer oder Entscheider darauf gucken, welche Produkte, die einen Award erhalten, sich später auch gut verkaufen lassen.

Wohin geht der Trend dieses Jahr?

Dieses Jahr geht der Trend bei den Mädchen wieder hin zu den Babypuppen. Auch unter Mädchen unterscheidet man zwischen einer emotionalen Tendenz und einer rationalen. Das emotionale Mädchen ist eher das Prinzessinnenmädchen, das gerne Barbie spielt. Das rationale Mädchen rast auch mal der Mutter mit dem Staubsauger hinterher oder verkauft im Kaufladen. Und erstaunlicherweise gewinnt dieses – überspitzt formuliert – Babypuppen-Mädchen wieder mehr an Bedeutung. Wir merken jetzt, das diese Mädchen noch vor drei Jahren keine Babyborn angefasst hätten, weil es uncool war. Jetzt spielen sie bis ins Alter von sechs oder sieben Jahren mit ihrer Babyborn, weil es eben wieder cool ist. Das ist so die momentane Richtung und danach werden wir auch unser Weihnachtsgeschäft ausrichten. Bei den Jungs stehen nach wie vor Lego und Playmobil ganz weit oben. Auch die richtig coolen Sachen wie z.B. Lego Star Wars. Auch sehr beliebt: Spielzeug aus Action-Serien, die auch im Fernsehen laufen und dann zum wahren Schulhofthema werden.

Und natürlich gilt das alte Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je höher die Nachfrage und je geringer das Angebot, desto größer ist der Hype. Da passiert gerade sehr viel in der Spielwarenbranche.

Herr Höger, wir danken Ihnen sehr für das spannende Interview!

(c) Galeria Kaufhof