Wer zum ersten Mal Nachwuchs erwartet, hat viel vor sich. Der Kleiderschrank will rechtzeitig vervollständigt werden. Aber wie bringt man den Geschmack von Eltern, Verwandten und dem neuen Erdenbürger unter einen Hut? Hier ein Vorschlag für die Erstausstattung.
Wenn Nachwuchs anklopft, ist der Einkauf von Babykleidung ein Ritual, an dem sich die ganze Familie hingebungsvoll beteiligt. Oft kommt die Basis für eine Baby-Erstausstattung aus Kisten auf dem Kleiderschrank. Oder von Omas Dachboden, wo die Sachen geduldig darauf warten, dass sie in die nächsten, dankbaren Hände gelangen. Aber weder die Eltern noch stolze Onkel, Tanten und Großeltern lassen sich die Freude entgehen, wunderschöne neue Stücke mit viel Liebe auszusuchen.
Die Auswahl an schicken, wertvollen und günstigen Babysachen ist heute so groß, wie nie zuvor. Zwischen praktischen und gut gearbeiteten Kleidungsstücken in Miniaturgröße finden sich aber auch immer wieder Teile, bei denen erfahrene Eltern nur mit dem Kopf schütteln. Sei es, weil die verarbeiteten Materialien der Babyhaut besser nicht zu nahe kommen sollten. Oder weil modisch schicke Schnitte und Accessoires so gar nicht zu einem Alltag in Sand, Matsch und auf allen Vieren passen wollen.
Ein warmer Bauch…
Für eine ausreichende Erstausstattung an Babykleidung brauchen Sie keine Wäscheberge. Die Waschmaschine ist im ersten Jahr ohnehin täglich im Einsatz. Wenn genügend Stücke im Schrank sind, damit jeweils eine Garnitur in der Maschine, auf der Leine, im Schrank und am Kind sein kann, reicht das gut aus. Es ist viel sinnvoller, etwas Geld für gute Qualität auszugeben, als zweitklassige Ware im Zehnerpack zu kaufen. Das ist auch für Verwandte, die ihren Teil dazu tun wollen, eine schöne Orientierung.
Der Body ist Babys Universalunterwäsche. Das schöne an den modernen Bodys ist, dass sie sich komplett aufknöpfen oder schnüren lassen und wir die Kleinen ohne großes Herumwursteln einfach im Liegen an- und ausziehen können. Je nach Temperament sogar im Schlaf.
Den Body trägt Baby direkt auf der Haut. Ökologische, wenig bearbeitete und möglichst ungefärbte Baumwolle ist hier immer erste Wahl. Gut anfassen ist wichtiger, als gut aussehen. Sechs bis acht Stück sind in der Regel ausreichend. Hohe Qualität zahlt sich übrigens auch bei den Knöpfen aus. Wer täglich ein Dutzend Mal neun Druckknöpfe öffnet und schließt, sollte sich diesen Gefallen unbedingt tun!
Darüber kann dann entsprechend der Witterung ein dünnes, langärmliges oder kurzärmliges Hemd kommen. Knöpfe machen sich auch hier immer gut, doch wenn die Shirts nicht zu knapp sind, lassen sie sich auch übers Köpfchen ziehen. Hände weg von billigen Stücken mit schlecht durchdachtem Schnitt: Schnell wird in der untersten Preisschublade der Halsausschnitt zu eng und das Teil fällt komplett aus. Für wärmere Pullover gilt ähnliches.
Die Stil- und Materialauswahl ist schier unendlich. Von Baumwolle im Sweat-Stil bis zu bunten, herrlich hippi-mäßigen Filz und Wolljäckchen. Zwei bis drei von jeder Sorte reichen fürs Gröbste aus. Von den leichten Hemden, die auch zu Hause während der Fütterungszeit im Einsatz sind, können es auch ein paar mehr sein.
… und warme Füße
Damit die Beinchen nicht frieren, tragen moderne Wickelkinder mit Vorliebe schicke, weiche Hosen mit breitem Gummibund. Ganz wichtig ist, dass der Bund nicht zu schmal und nicht zu eng ist. Sonst drückt er unangenehm auf den weichen Bauch – und stört dort sehr wichtige Vorgänge. Die bevorzugte und super bequeme Alternative für Hemd und Hose ist ein schicker Baby-Strampler. Auch hier ist der Stilvielfalt keine Grenze gesetzt. Von der Ballerina Optik bis zum Preppy Style zeigen Baby-Strampler den Stil, den Eltern und Verwandte schätzen. Fünf bis sechs sind für den Alltag genug.
Kalte Füße mögen die Kleinen gar nicht. Zu heiß ist aber auch nicht optimal. Deshalb jeweils drei Paar dicke und dünne Socken. Ein ewiges Streitthema sind die Strumpfhosen: Praktisch, weil an den Bündchen keine kalte Luft durchkommt und nix verrutschen kann. Nervig, weil es eine echte Herausforderung ist, eine Strumpfhose auf ein wackliges Babybein zu ziehen. Wer es eher leger angeht, greift zu einer dünnen Leggins und zieht die Söckchen einfach drüber. Drei oder vier sind mehr als genug.
Jetzt noch eine Baby-Jacke für den lauen Wind, eine für derben Wind und Wetter und der gute alte Schneeanzug, in dem die Kiddies später auch durch knietiefen Schnee krabbeln dürfen. Und ein gutes Mützensortiment: Zwei dünne, zwei dicke und zwei ganz leichte Häubchen, die den empfindlichen Babykopf vor der grellen Sonne schützen. Warum jeweils zwei? Weil Mützen pathologisch leicht verloren gehen.
Naturfasern für empfindliche Babyhaut
Je näher ein Teil an die Kinderhaut kommt, desto wichtiger ist, dass die Babykleidung aus wirklich hochwertigen Materialien besteht. Klar gibt es die nicht zum Schleuderpreis. Achten Sie auf möglichst unbehandelte Baumwolle. Viele Hersteller erklären auf ihren jeweiligen Internetseiten, woher sie ihre Rohstoffe beziehen und wie sie dafür sorgen, dass die Kleinen in jeder Hinsicht gut angezogen sind. Eine Marke, die sich diese Mühe nicht macht, aber dafür mit Discountpreisen lockt, scheint kein besonderes Interesse an Ihrem Vertrauen zu haben.
Hochwertige Baumwolle, Schurwolle, Leinen, Kaschmir und ähnliche Naturfasern sind nicht nur schonend zur Haut. Sie schaffen auch ein besseres Mikroklima, als die meisten synthetischen Fasern. Gefühlte Feuchtigkeit und Temperatur haben großen Einfluss darauf, ob die kleinen Würmchen sich rundum wohl fühlen oder nicht.
Ein interessantes Thema sind auch die Farben. Tolle, leuchtende, satte Farben laden natürlich ein und präsentieren sich gern als sehr kindgerecht. Aber die Farbe kommt nicht von allein ans Garn. Gerade hier lohnt es sich, bei den Herstellern und bei unabhängigen Tests genauer hinzuschauen. Und dann vielleicht doch lieber Stücke in gedeckteren Naturfarben auszuwählen.
Viele Babys haben auch besonders empfindliche Haut – bis hin zu einer Kleinkinder-Neurodermitis. Dann ist ungünstige Kleidung nicht nur unangenehm, sondern eine echte Qual. Das gilt nicht nur für kratzige Wolle, sondern auch für viele Synthetikstoffe, die bei entzündeten Stellen die Sache oft noch arg verschlimmern. Bei Naturfasern sollten Sie auf der anderen Seite sehr darauf achten, dass die Fasern nicht hart und kratzig werden.
Mit Schuhen oder lieber ohne alles?
Und jetzt noch die Schuhe. Die sind auch ein ganz spezielles Thema. Solange die Süßen sich vorzugsweise auf dem Bauch oder auf dem Rücken innerhalb der Grenzen ihrer Kuscheldecke aufhalten, sind Schuhe komplett überflüssig. Nicht nur das: Wenn die Zehen in dicken Kappen stecken, können sie nicht tasten und spüren und auch nicht gut bei den ersten Bewegungsversuchen helfen. Also lieber so oft es geht einfach weglassen. Und wenn sie doch sein müssen, dann lieber weich und biegsam.
Die ersten, richtigen Schuhe dürfen später ganz leichte, biegsame Lauflernschuhe sein. Und rutschfeste Hausschuhe, um den ersten Schritten auf glattem Parkett mehr Stabilität zu verleihen. Obwohl auch hier barfuß immer die sinnvollste Option ist. Füße, die sich oft im Freien aufhalten dürfen, haben später auch wenig Angst vor der Kälte.
Überhaupt hat sich die Faustregel bewährt, immer nur soviel anzuziehen, wie unbedingt sein muss. Nirgends steht geschrieben, dass Kinder permanent in ein komplettes Outfit gehüllt sein müssen. Der Anziehdrang stammt aus unserer sozialen Prägung. Und die dürfen wir eher selbstbewusst und kritisch überprüfen, anstatt die Kleinen zwingend in unsere gelernten Vorstellungen einzuordnen. Wenn sich der kleine Spatz also mal wieder alle Kleider vom Leib gerissen hat, dann lassen sie die doch weg, bis sie wieder gebraucht werden!
Solang die Kleinen sich nicht spürbar kalt anfühlen und auch keine kalten Füßchen haben, gibt es keinen guten Grund, ihnen Socken, Pullover oder einen Strampler überzuziehen. Kinder, die hin und wieder mal einen kühlen Lufthauch spüren dürfen, entwickeln oft ein entspannteres Verhältnis zu schlechtem Wetter und ein robustes Immunsystem. Ganz wichtig ist aber, dass sich alle angewöhnen, regelmäßig zu schauen, ob da nicht doch jemand friert. Das lässt sich hervorragend mit einem gelegentlichen Kuss auf die kleine Stupsnase verbinden.
Die Erstausstattung gehört zu den schönsten Ritualen vor der Ankunft eines neuen, kleinen Menschen. Genießen Sie es und denken Sie bei der Auswahl ruhig auch hin und wieder an das, was Ihnen selbst gefällt!

Gast-Blogger

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