Zum ersten Mal hat LEGO mit Minecraft ein Computerspiel als Grundlage für eine Spielwelt verwendet. Mit gewaltigem Erfolg: Weil die Fans beider Spielwelten sich für die gleichen Dinge begeistern.
LEGO Minecraft war unausweichlich. Hier haben wir zwei Welten, die komplett aus kleinen Klötzchen zusammengesetzt sind. Und die es dem Spieler möglich machen, so ziemlich alles zu tun, was er sich vorstellen kann.
Beim bauen mit LEGO kommt neben den bunten Klötzchen eine gehörige Portion Phantasie und Kreativität mit in den Topf. Und der Bauspaß ist höchstens durch die Anzahl der Steine in der Kiste begrenzt. Die fast unendlichen Möglichkeiten von Minecraft enden immer gerade an der Stelle, wo die Jungs von Mojang mit dem aktuellsten Patch stehen geblieben sind. Und auch hier ist es unglaublich, mit welchen Kreationen sich die Fans herausfordern und übertrumpfen.
So haben beide Spielideen Geschichte geschrieben und Genres nachhaltig geprägt. Und was noch viel wichtiger ist: Sie haben unzählige Leute begeistert. Sonst wäre LEGO Minecraft nämlich gar nicht entstanden. Den Ausschlag für die Realisierung des Fanvorschlags gab die bisher größte Zustimmung für ein Projekt auf der Plattform LEGO Ideas, die damals noch Cuusoo hieß.
Dort stellen Fans ihre eigenen Konzepte vor. Ernten die genügend Begeisterung, nimmt LEGO sie ins offizielle Sortiment. In nur zwei Tagen waren Ende 2011 mehr als die nötigen 10.000 Stimmen für die Bausteinserie auf Basis von Mojangs Indie-Spiel.
Tatsächlich haben die Billunder den kühnen Schritt gewagt und aus einem Computerspiel eine Hand voll schicker Spielsets entwickelt. Normalerweise läuft es ja andersrum. Der Erfolg gibt ihnen auch nach drei Jahren auf der ganzen Linie Recht.
LEGO Henne und Minecraft Ei
Wenn jetzt aus LEGO Minecraft-Szenarien nachgebaut werden, ist das aus einem bestimmten Grund witzig. Schon seit seiner Veröffentlichung werden nämlich die Parallelen des preisgekrönten Videospiels mit den Billunder Bausteinwelten diskutiert. Der Erfinder Markus „Notch“ Persson hätte, so heißt es, als Kind selber gerne mit LEGO gespielt. Hat da jetzt LEGO etwas nachgebaut, mit dem jemand vorher LEGO nachgebaut hat?
Schaut man sich die zwei so unterschiedlichen Spielwelten an, gehen die Gemeinsamkeiten bis in die Tiefe der Spielmechanik. Aus Bäumen gewinnt die nimmermüde Spielerfigur Steve Holz und baut sich daraus eine Spitzhacke, um Stein abzubauen. Aus dem macht er sich neben einem besseren Werkzeug auch nach freier Manier ein Häuschen samt Dachterrasse.
Das erinnert an eine LEGO-Session, bei der aus einzelnen Steinchen strikt nach Anleitung ein kleines Auto wird. Das mausert sich plötzlich Stück für Stück zum Flugzeug. Nur um danach als Ersatzteillager für ein Unterseeboot demontiert zu werden.
Einen größeren Einfluss als LEGO-System hatte allerdings das extrem komplexe und fast grafikfreie Kultspiel Dwarf Fortress. In der bei Insidern nicht minder gefeierten Freeware-Zwergensimulation findet sich neben Abbau und Verarbeitung („Mining“ und „Crafting“) auch die humorvolle Survival-Herausforderung. Denn für die meisten machen doch erst Mobs und Critters die Minecraft-Welt richtig spannend.
Mit zehn Sets schon Kultstatus
Zehn verschiedene Sets sind zum aktuellen Stand Dezember 2014 erschienen. Neben sechs großen Szenarien gibt es vier süße Microworlds mit baubaren Micromobs. Wald, Dorf, die Unterwelt des Nether und das Ende lassen in ikonischer Würfelform das Auge sofort nach der Spitzhacke schielen.
Kultstatus besitzen vor allem die großen Szenarien. Für Fans des Spiels ist es ein Augenschmaus, mit welcher Liebe zu Detail und Atmosphäre in den einzelnen Schauplätzen greifbares Minecraft-Feeling aufkommt.
Die Höhle wartet mit Magmaströmen, Wasserläufen und wertvollen Erzvorkommen auf. Aber die gefährliche Riesenspinne und der grüne Zombie mit der lila Hose lauern irgendwo im Dunkel. Haus und Farm machen einen richtig heimeligen Eindruck. Man möchte gleich anfangen, das Schaf hübsch einzufärben und mit einer Handvoll Weizen zu füttern. Aber Vorsicht, die Nacht kommt schneller, als man denkt! Eine düstere Augenweide ist der Enderdrache, der gemeinsam mit den grusligen Endermen darauf wartet das Steve, nun ja, zum Ende kommt. Doch das größte Highlight ist die ausufernd gestaltete Mine. In der Lore rauscht Steve an Zombies, Creepern und der Riesenspinne vorbei. Es geht in die Tiefe, auf der Suche nach wertvollen Diamanten. Und wo es mal nicht weiter geht, helfen eine gute Portion TNT und die witzige Explosionsfunktion nach.
Die Minecraft-Sets sind aktuell so begehrt, dass sie 2014 schon zwei Wochen vor Weihnachten fast überall ausverkauft waren. Das liegt sicher auch daran, dass die Figuren der Spezialserie in diesem Jahr zum ersten Mal stilecht mit herrlich eckigen Köpfen ausgestattet sind. Welcher Sammler könnte dieser blockigen Schönheit widerstehen?
Die LEGO Minecraft Umsetzung ist ein Spitzencoup für LEGO und die Mojang Crew. Und ein riesiger Spaß für Fans, die im digitalen Wunderland wie auch auf dem Wohnzimmerteppich begeistert Stein auf Stein setzen: Und ihren Ideen dabei freien Lauf lassen.

Gast-Blogger

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